Diehl Aviation ist ein Konzern aus der Branche der zivilen Luftfahrt. Diehl entwickelt und fertigt Lösungen für Flugzeug-Innenkabinen, von der Beleuchtung über Küchen bis hin zu den Toiletten. Ein Teil dieses Konzerns ist der Bereich Retrofit mit Sitz in Hamburg. Die Aufgabe von Retrofit ist es, Flugzeuge im Innenbereich einer Generalüberholung zu unterziehen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn Flugzeuge von einer Airline an eine andere Airline verkauft werden.
Der Bereich Retrofit ist ein zukunftsträchtiger Markt für Diehl, hält aber auch einige Herausforderungen bereit. Zum einen muss Retrofit auf Ressourcen aus anderen Bereichen des Konzerns zurückgreifen, um die eigenen Aufträge abwickeln zu können. Zum anderen unterscheiden sich die Marktmechanismen im Bereich Retrofit sehr von der Zusammenarbeit mit großen Flugzeugherstellern wie Airbus oder Boeing. Retrofit bekommt von seinen Kunden viel weniger an Spezifikationen, die Zusammenarbeit mit dem Kunden unterscheidet sich deutlich und die Lead-Time ist sehr viel kürzer.
All diese Herausforderungen wollten Holger Hafner und sein Team meistern und wir durften sie dabei begleiten.
Gemeinsam arbeiteten wir an Fragen wie:
- Wie müssen wir zusammenarbeiten, um mit unseren Angeboten schnell am Markt und dicht am Kunden zu sein?
- Wie gelingt es uns, schnell neue Ideen zu entwickeln und im Bereich Retrofit einzusetzen?
- Wie müssen wir die Zusammenarbeit mit dem Kunden gestalten, wenn wir auf viel weniger Spezifikationen zurückgreifen können/müssen als üblich?
- Wie müssen wir uns intern aufstellen, um den Anforderungen des Marktes zu entsprechen?
- Wie können wir unsere Zusammenarbeit reflektieren und kontinuierlich verbessern?
- Wie gelingt es uns, den Fokus immer auf die „Unterschiedmacher“ zu lenken und schlagkräftig an den relevantesten Themen zu arbeiten?
Unser Projekt startete mit einer Hospitation, um die Routinen und Muster zu erkennen, von denen die Zusammenarbeit bei Diehl geprägt ist.
Schnell wurde deutlich, dass es innerhalb von Retrofit bereits viele Erfolgsgeschichten gab. Diese zeigten ausschnittweise, wie die vor uns liegenden Herausforderungen gemeistert werden konnten. Diese gelingenden Abläufe waren aber noch keine Routinen, sie wurden immer wieder von Handlungen überlagert, die gelingende Zusammenarbeit erschwerten.
Wir begannen, diese Erfolgsgeschichten systematisch zu suchen und mit den Beteiligten zu reflektieren, warum die Zusammenarbeit in diesem Einzelfall so erfolgreich war. Aus den gewonnenen Erkenntnissen formten wir strukturelle Elemente, die für die Zusammenarbeit handlungsleitend wurden.
Unter anderem ging es dabei um die Themen „Fokus“ und „Verbesserung“. Die Mitarbeitenden von Retrofit fanden dafür das Wort „Unterschiedmacher“. Fortan arbeiteten Mitarbeitende und Führungskräfte systematisch diese Unterschiedmacher heraus. Besonders wirksam war dies bei allen projektartigen Aufgaben. In Abstimmungsmeetings wurden Fragen wie die folgenden beantwortet:
- An welchem Unterschiedmacher arbeite ich in der kommenden Woche?
- Warum ist genau das für uns ein Unterschiedmacher? Was haben unsere Kunden davon, wenn wir diesen Unterschiedmacher in der Realität umgesetzt haben?
In diesem Projekt arbeiteten wir nur wenig an der Aufbauorganisation, unser Fokus galt der Ablauforganisation. Hierbei wollten wir weniger auf starre Regeln und Abläufe setzen, da das Geschäft von Retrofit zu schnelllebig und zu sehr abhängig vom Kunden ist. Vielmehr konzentrierten wir uns auf die Erarbeitung und Anwendung von Prinzipien, um der Zusammenarbeit ihre Form zu geben.
Ein Erfolgsfaktor war die vertiefende Ausbildung einer Mitarbeiterin. Dies gab dem Kernteam auch in Zeiten unserer Abwesenheit sehr viel Handlungssicherheit bei der Reflexion und Weiterentwicklung ihrer Zusammenarbeit. Diehl hat so einen Weg für sich gefunden, neue Ideen nachzuhalten, bis diese zu Mustern und Routinen reifen konnten.
Ausgehend von einem sich dramatisch und in immer kürzeren Zyklen verändernden Luftfahrtmarkt hatte die Firma DIEHL Aviation in dem Geschäftsfeld Retrofit (Airline Markt) das Ziel, agiles Mindset und agile Arbeitsformen einzuführen.
ACCENTUS steht für eine erfolgreiche Einführung von Agilität auf der Basis fundamental veränderter Prinzipien guter Arbeit. Erst auf dieser neuen Basis konnten agile Methoden nachhaltig wachsen und selbstständig weiterentwickelt werden. Mit dieser Vorgehensweise hebt sich ACCENTUS von der Vielzahl der Anbieter ab. In der gemeinsamen Arbeit haben wir den ganzen Unternehmenskontext vernetzt bearbeitet. Alle Ebenen, vom langfristigem Unternehmenszweck und Zielbild über die Strategie und die jährliche Zielearbeit hin zur Arbeit des Einzelnen, sind in der gemeinsamen Arbeit mit ACCENTUS verändert worden.
Neben Einführung und Training für die Prinzipien guter Arbeit und agiler Methoden, hat ACCENTUS die außergewöhnliche Kompetenz, die Mitarbeitenden direkt bei der Arbeit zu begleiten und so unmittelbar und mit Einführung neuer agiler Kommunikationsformate die Arbeit erlebbar zu verbessern. Dies hat sich sowohl auf die Unternehmenserfolge ausgewirkt, als auch auf den erlebten Erfolg des Einzelnen.
Christian Wißmann steht hier persönlich für die großartige Arbeit in unserem Unternehmen.
Holger Hafner
Senior Vice President CoE Upgrade Solutions, Diehl Aviation